Historie

Die Geschichte unseres Vereins

Die Vereinsgründung:
Um die Jahre 1928/29 trafen sich im Gasthaus „Zum Rössel“ einige junge Männer, die sich vereinsmäßig im Schießen üben wollten. Genaue Daten sind nicht mehr feststellbar, jedoch wurde im Jahre 1929 offiziell der Schützenverein Tairnbach von folgenden Männern gegründet: Albert Bender, Helmut Bender, Emil Benz, Friedrich Filsinger, Wilhelm Filsinger II, Adolf Fuchs, Franz Fuchs, Karl Fuchs, Christoph Schaaf, Friedrich Zimmermann und Wilhelm Zimmermann.

Das Amt des 1. Vorsitzenden hatte bis zu seinem Tode im Jahre 1939 Friedrich Filsinger inne. Sein Stellvertreter war für kurze Zeit Helmut Bender. Schriftführer war in den ersten Jahren Christoph Schaaf, danach übte dieses Amt ein Lehrer der örtlichen Volksschule aus. Wesentliche Unterstützung hatte der junge Verein durch Gauschützenmeister Strampfer aus Östringen (Lammwirt) und dem Maurermeister Koch aus Eschelbach. Mit dieser überörtlichen Unterstützung kam es dann soweit, dass im Jahre 1934 der Bau eines Schützenhauses geplant und auch verwirklicht wurde. Oberforstrat Ihrig aus Wiesloch wollte das Schützenhaus am südlichen Ortsausgang beim Sternenwald haben, jedoch stellte die Gemeindeverwaltung im Interesse des Vereins am Rande des Katzenwaldes in unmittelbarer Ortsnähe kostenlos Gelände zur Verfügung.

Die Finanzierung wurde durch Beiträge und Spenden der Mitglieder sowie durch Spenden bzw. Beteiligungen der Firmen Bott, Rauenberg und Koch, Eschelbach, bewältigt. Zusätzlich war die Aufnahme eines Kredites über 3500 Mark erforderlich. Bei Kriegsbeginn war den 35 Mitgliedern noch eine Restschuld von 1250 Mark verblieben. Für den Scheibentransport wurde eine 50m Handzuganlage eingebaut, womit das Tairnbacher Schützenhaus für damalige Verhältnisse eine Moderne Sportstätte war.

Geschossen wurde mit Kleinkalibergewehren, von denen je eines der Verein und eines Wilhelm Filsinger besaßen. Aus Schilderungen noch lebender Gründungsmitglieder geht hervor, dass sich die Vereinsmitglieder recht zahlreich an den Preisschießen der umliegenden Vereine zum Beispiel Östringen, Eschelbach und Waldangelloch beteiligten. Die Tairnbacher Schützen konnten oft wertvolle Preise mit nach Hause bringen. Sportwettkämpfe zwischen Mannschaften der einzelnen Vereine kannte man nicht. Denn für diese Art der sportlichen Betätigung gab es zu damaliger Zeit in der Bevölkerung nicht nur Zustimmung, sondern auch offene Ablehnung. Die Prägung des Ausspruches: „Mir schaffe, un die verscheiße‘s Geld“, ist ein Zeugnis dafür.

Mit Ausbruch des II. Weltkrieges wurden alle 11 Gründungsmitglieder bis auf Wilhelm Zimmermann zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Das Vereinsgeschehen des noch jungen Vereins ruhte nun zwangsläufig ganz. Die schriftlichen Unterlagen waren den ganzen Krieg über im Gasthaus „Zum Rössel“ deponiert.

Die Zwangsauflösung:
Nach der alliierten Besetzung wurde der Verein von den Besatzungsmächten zwangsaufgelöst und in diesem Zusammenhang leider alle schriftlichen Unterlangen vernichtet, so dass heute weder chronologische Aufzeichnungen, noch Bilder, noch Vereinsgewehre vorhanden sind.

Die Wiedergründung:
Im Gasthaus „Zum Rössel“ wurde am 19. Februar 1954 – wie 25 Jahre zuvor – wiederum von 11 Tairnbachern der Plan gefasst, den Schützenverein Tairnbach wieder zu gründen, nachdem inzwischen von den Besatzungsmächten Vereinsgründungen erlaubt worden waren. Für den 25. Februar wurde eine Gründungsversammlung einberufen an der zahlreiche Schießsportinteressierte teilnahmen. Bei dieser Gründungsversammlung wurden durch einstimmigen Zuruf folgende Männer als Mitglieder in die Vorstandschaft gewählt:
Oberschützenmeister    Theophil Maier
Schützenmeister            Willi Egenlauf
Schriftführer                   Günther Wolf
Schatzmeister                Paul Egenlauf
Sportleiter                      Edmund Brenzinger
Beisitzer                         Fritz Zimmermann und Arthur Müller

Ausschnitt aus dem Heimatfilm von 1961: